Andere Zeiten - regelmäßiger Rundbrief von Pastor Meinecke 08.04.2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

das hat es noch nie gegeben: Gottesdienste und Gemeindegruppen fallen aus, Taufen, Konfirmationen und Trauungen werden verschoben – wegen eines Virus. Dabei ist das Virus winzig klein, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Ein menschliches Haar ist rund 500-mal dicker als das Sars-Cov-2-Virus.

Ausgerechnet jetzt fallen die Gottesdienste aus, obwohl doch mit Karfreitag und Ostern die wichtigsten christlichen Feiertage bevorstehen. Ohne Karfreitag und Ostern gäbe es keine christliche Gemeinde; die Welt sähe anders aus.

Technik und Medien haben nun eine größere Bedeutung als früher. Weil wir Abstand halten müssen, bleiben jetzt Telefonate, E-Mails und soziale Medien als Alternativen. Auch Briefe und Pakete. Und die christliche Botschaft ist mehr denn je in Zeitungen und im Internet zu finden. Sie ist auch mehr denn je von Bedeutung, meine ich.

Denn viele Menschen haben Angst – Angst vor den Folgen einer Ansteckung, Angst vorm Tod. Dass christlicher Glaube nicht vor einer Infektion schützt, ist klar. ABER: Christlicher Glaube hilft, gelassen – oder besser: gehalten – zu sein. „Wir können nie tiefer fallen als in Gottes Hand.“

In unserer Auferstehungsgemeinde haben wir immer wieder den Dreiklang Glaube – Hoffnung – Liebe vor Augen. Mit dem Vorbild des Apostels Paulus (1. Korinther 13,13). Sichtbar vor unserer Kirche mit dem großen Kreuz (Symbol für den Glauben) und dem großen Anker (Symbol für die Hoffnung); das große Herz ist in Planung. Glaube, Hoffnung und Liebe wirken gegen Angst. Und befreien zu hilfreichem Tun für andere.

Ein ganz anderer Dreiklang ist zu Ostern geplant: In den drei Orten Osloß, Tappenbeck und Weyhausen, die zu unserer Auferstehungsgemeinde gehören, können am 12. April bei einem Spaziergang kleine Symbolkerzen abgeholt werden: am Eingang der Kirche Weyhausen und auch an den Eingängen der Kapellen in Osloß und Tappenbeck. Je 3 Personen kümmern sich darum, dass 3-mal am Tag Kerzen zum Mitnehmen hingestellt werden. Um 9 Uhr, um 12 Uhr und um 15 Uhr.

Ein helles Kreuz ist auf den Kerzen zu sehen – vor der leuchtenden Sonne. Dazu Menschen, die sich vom Ostergeschehen in Bewegung bringen lassen: Jesus lebt – und wir mit ihm. Auch die beiden Buchstaben Alpha und Omega sind erkennbar, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Sie sind Symbol für das Umfassende, für Gott und Christus (Offenbarung 22,13). Wenn Sie eine Kerze holen und entzünden, denken Sie daran: Wir sind geborgen bei Gott, es komme, was mag. Er gibt uns Trost und Kraft.

Bleiben Sie behütet!

Friedhelm Meinecke

hier finden Sie geistliche Impulse und Gebete zu Ostern