Wir dürfen wieder Gottesdienste feiern. Nach acht Wochen Pause ab 10. Mai. Eine merkwürdige Zeit war das für mich. Mit nur wenigen persönlichen Begegnungen und fast leerem Terminkalender. Dafür umso mehr Anrufe, E-Mails, Telefonkonferenzen. Und die Gelegenheit, Liegengebliebenes aufzuarbeiten.
Im zweiten Rundbrief Ende März habe ich empfohlen, Corona-Nachrichten mal bewusst zu umgehen. Und gemerkt: Das ist gar nicht so einfach. Es gibt kaum ein Gespräch ohne dieses Thema. Und ganz viel Angst. Dabei gibt es noch viele andere Dinge, die uns beschäftigen sollten: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
„Bleib gesund!“ steht nun unter vielen Briefen und Mails. Ja, das wünsche ich auch … - anderen und mir selbst. Trotzdem sperrt sich was in mir, in diesem Gesundheitswunschstrom mitzuschwimmen. Denn es klingt ein bisschen nach: „Krieg bloß nicht Corona!“ Aber was ist mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes, Demenz, Depression usw. usw.? An niemandem gehen Schicksalsschläge vorbei; jede, jeder hat ein Päckchen (und leider manchmal riesige Pakete!) zu tragen. So grüße ich weiter mit „Bleib behütet!“ oder „Mit herzlichen Segenswünschen“.
10. Mai. Laut Plan feiern wir dann um 10 Uhr Gottesdienst in Osloß. Eine Woche später, am 17. Mai, um 10 Uhr in Weyhausen. Und so weiter. Die Gottesdienste, die es nun geben soll, werden anders sein als gewohnt. Mit 1,5 m Abstand zueinander (es sei denn, man gehört zu demselben Haushalt); jede zweite Reihe bleibt frei. Personen mit akuten Atemwegserkrankungen oder grippeähnlichen Symptomen haben keinen Zutritt. Auf Gemeindegesang soll verzichtet werden, genauso auf die Mitwirkung von Chören, Posaunenchören oder Blasinstrumenten. Die Gottesdienstbesucher/-innen haben Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen; während des Gottesdienstes aber (z. B. bei Gebeten und während der Predigt) kann darauf verzichtet werden. Vorläufig keine Abendmahlsfeiern. Kollekten nur am Ausgang. Und kein Kirchenkaffee.
Vorweg, morgen am 3. Mai, öffnen wir wie schon vor einer Woche die Auferstehungskirche zum stillen Gebet. Unser Organist Christoph Lange spielt von 10 bis 11 Uhr Hintergrundmusik. Anschließend, bis 12 Uhr, ist Zeit für stille Gebete. Meditationstexte – auch zum Mitnehmen – liegen bereit.
Veranstaltungen im Gemeindehaus (Treffen der Gruppen usw.) sind weiterhin untersagt; Ende offen.
Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen
Friedhelm Meinecke