Liebe Leserin, lieber Leser,
Ostern anders … – ja, GANZ anders als sonst war das diesjährige Osterfest. Das höchste Fest der Christenheit musste ohne leibhaftig erlebbare Gottesdienste auskommen. Fernseh- und Rundfunkgottesdienste gab es – und unzählige Filmaufnahmen von einsamen Gottesdiensten im Internet. Aber das ersetzt keine echte christliche Gemeinschaft.
Ich vermisse das gemeinsame Singen und Beten und Hören auf Gottes Wort. Und das Zusammensein nach den Gottesdiensten beim Kirchenkaffee. Die Treffen mit den Gruppen; die Besuche. Das Händeschütteln und Umarmen. Immerhin: Telefonieren geht. Ich nutze es nun mehr als sonst und lasse mich auch gern anrufen.
Eine Woche noch, dann stünde die erste der beiden diesjährigen Konfirmationen vor der Tür. (Aber die Konfirmationen sind ja verschoben; nun für 13. und 20. September geplant.) Das Wort ‚Konfirmation‘ kommt von lateinisch ‚confirmare‘: stärken, festigen. Stärken, festigen im Glauben, in christlicher Gemeinschaft, in der Beziehung zu Gott.
Wer sich in „Corona-Zeiten“ im Glauben festigen will, muss nun andere Wege suchen als sonst. Wer die Glocken läuten hört (bei uns mittags um 12 und abends um 18 Uhr), kann sie als Erinnerung ans Beten nehmen. Allen Dank, alle Bitte, alle Fürbitte können wir vor Gott bringen. Confirmare – das geht auch mit einem guten Buch. Nächste Woche öffnen die Buchläden wieder; und wer sich bei mir meldet, dem/der kann ich vielleicht auch selbst was Passendes bringen.
Manchmal werde ich gefragt, wann es den weitergeht mit den Gottesdiensten und Gruppentreffen. Und was mit den geplanten Hochzeiten wird. Ich wüsste es selbst gern …
Vorerst gilt: Veranstaltungen aller Art sind untersagt. Der „Lockdown“ geht weiter. Also auch nächste Woche leere Kirche und leeres Gemeindehaus. Aber die Osteraktion bleibt: Der Vorraum zur Kirche ist täglich geöffnet; Beschäftigungsmaterial für Kinder und Lesestoff für Erwachsene kann dort kostenlos mitgenommen werden.
Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen
Friedhelm Meinecke